Beschreibung
Das Buch wendet sich an Jugendliche und Erwachsene, die für sich spüren, dass ihr Problem einen psychischen Hintergrund hat: Mangel an Selbstwertgefühl, Selbstunsicherheit, depressive Verstimmungen, übertriebene Zwanghaftigkeit, Ängste vor Menschen und in bestimmten Situationen u.v.a.m.
Der Autor ist ein erfahrener Psychotherapeut, der sein reiches Wissen aus Praxis und Forschung weitergibt. Wichtig ist dabei nicht der erhobene Zeigefinger „tu dies, tu das“, wie es häufig in Ratgebern formuliert ist. Er bemüht sich um eine Sensibilisierung auf psychisches Geschehen. Das Wissen um psychische Vorgänge hat sich in den letzten paar Jahrzehnten vervielfacht, und so finden sich im Buch neuere Erkenntnisse neben zahlreichen Praxisbeispielen.
Ein kurzes Beispiel: Bisher war noch wenig über die Bedeutung des Abspeicherns (Merken, Erinnern) persönlicher Erlebnisse für die Depressions-Anfälligkeit bekannt. Es zeigte sich jedoch wiederholt, dass genaues Abspeichern schützt! Und hier kann jeder selbst mithelfen: Aufmerksames Hinsehen, Wiederholen, Tagebuchschreiben (oder als Erzieher: Kinder Gesehenes beschreiben lassen, Nachfragen) – führt zu eben dieser Erinnerungsfähigkeit, die sich als „Antidepressivum“ bewährt.
Für Viele stellen vielleicht schon die berichteten Fallbeispiele eine Erleichterung dar, denn nach wie vor unterliegen Menschen häufig dem fatalen Fehler, zu glauben, dass sie die Einzigen sind, die ein psychisches Problem haben. Genauso, wie Viele denken, das Leben hätte keinen Sinn mehr, wenn sie der oder die PartnerIn verlässt. Denken (falsche Annahmen) und Fühlen (Depression, Angst) hängen eben eng zusammen.
Grundsätzlich befürwortet Dr. Bergh die Inanspruchnahme von Psychotherapie, wenn eine entsprechende Belastung vorliegt, aber wer vorher noch selbst einen Versuch machen möchte sich zu helfen, ist mit dieser Lektüre gut beraten. Sie eignet sich übrigens auch bestens als „Begleitung“, wenn man sich schon für eine Psychotherapie entschieden hat. Vielleicht aber sind es die Angehörigen, Eltern wie Freunde, die sich Sorgen um ihnen Nahestehende machen und eine Orientierung suchen.